Donnerstag, 11. April 2013

Ostern in Talina

In der Pfarrkirche...

Am Gründonnerstag gings los, zur zweiten Pfarrei Talina. Das Örtchen liegt nur 1,5h Autofahrt zu Tupiza, sodass wir am Donnerstag schon frühmorgens in Esmoraca nach Tupiza abfahren konnten und am Mittag dort ankamen. Zwischendurch noch eine kurze Eucharestiefeier mit Taufe „auf dem Weg“ bei der Mine von „Candelaria“. Nach einem gemütlichem Mittagessen waren wir dann schon bald in Talina, wo wieder ein Gottesdienst mit dem letztem Abendmahl auf uns wartete.

Das letzte Abendmahl
Zum Glück gabs danach noch ein Abendmahl. Es war bereits dunkel und elf Uhr, bis wir fertiggessen hatten. Am nächsten Tag ging es dann schon wieder um sieben aus den Federn, eine Reihe von Karfreitagsgottesdiensten in der Umgebung warteten auf uns. Davor gab es meist eine Prozession, in der Jesus von Stadion zu stadtion getragen wurde. In Talina vermummten sich die Träger wie beim Kuckucksklan.Die Stadionen waren mit viel Obst & Gemüse geschmückt. Beim Laufen wurde andächtig gesungen.


Station

Karsamstag & Ostersonntag wurden dann insgesamt sechs Ostergottesdienste mit uns gefeiert. Jeweils in den unterschiedlichsten Dörfern mit kleinen Kapellen und oft mit Prozession. Meist war der Weg zum Glockenläuten ein Abenteuer für sich, teilweise waren die Glocken unerreichbar oder nicht vorhanden. Oft gabs keine Bänke für die Besucher und eine Gemeinde hatte aus Geldnot ihren heiligen Schutzpatron verkauft.

Auch für die kleinsten Gemeinden gibt es Gottesdienst
Auch wenn teilweise wenige Leute kamen, ist es doch wichtig, Gottesdienst zu halten, da sonst die wenigen „flöten“ gehen. Ich erinnere mich gut daran, dass ein Organisator die Begrüssung aussprechen durfte und dabei in Tränen ausbrach, weil sich so selten ein Pfarrer in diese entlegenden Ortschaften verirrt.
Auch wenn es so leicht zu erzählen ist, war es doch die anstrengenste Osterzeit meines Lebens.

Sieg über den Tod
>>> Bilder zur meinem Ostern gibts hier. <<< [21 Bilder]

Montag, 1. April 2013

Urlaub in der Hauptstadt

Auch ein Voluntario darf mal Urlaub haben :-)


Fotografen leben hier gefählich


Quizfrage: Was ist die Hauptstadt Boliviens?

Antwort: La Paz ist nur der Regierungssitz.

"Ciudad Blanca"

Nach drei Tagen in Potosi reiste ich 170km auf Asphalt weiter (Bus 3h) und 1500m tiefer. Bei einem sehr angenehmen Klima war ich in der unbekannten Hauptstadt Sucre angekommen. Während La Paz mit der Zwillingsstadt "el Alto" knapp zwei Millionen Einwohner zählt, hat Sucre nur 400 Tausend. Hier kann man wunderbar den kolonialen Flair der gut erhalten Gebäude geniessen und etwas rumbummeln. Die Universitätsstadt ist, genau wie Bolivien, nach dem Helden „Sucre“ benannt (der andere Herr hies „Boliviar“). In der Hauptstadt gibt es wunderschöne Parks und mit meinem Freund José, ein Student und in den Ferien Kirchenarbeiter, ging ich auch mal in ein Schwimmbad direkt am „Parque Boliviar“, der schönste Sucres mit drei Fussballfeldern Grösse.

Der Markt
In Surce gibt es durch die bedeutende Geschichte für Boliven wichtige Musseen und schöne Kirchen. Die habe ich brav alle besucht. Doch interesannter war für mich der Stadtrand. Dort gibst es über 5000 Fussabdrücke von über 300 Dinosaurierarten – Weltrekord! Da musste ich natürlich hin. Bin also mit dem Dino-Truck in den Dino-Park gefahren, von dort aus kann man die Spuren gut sehen. Diese sind durch Erdrutsche am gegenüberliegendem Hang aufgetaucht und durch ein Fernglass kann man sie sehr gut sehen. Der Park informierte dann über Dinosaurier und ihre Geschichte und war sehr gut gestaltet.
Dinospuren

Einmal wartete ich auf José, er wollte mich mit in seine Uni nehmen. Doch seine Stunden begannen früher und da ich kein Handy habe, konnte er mich nicht erreichen. Deshalb wartete ich auf dem Hauptplatz auf ihn und versuchte ihn auf seinem ausgeschaltetem Handy zu erreichen. Ein Passant lieh mir dazu sein Handy und wir kamen ins Gespräch. Insgesamt wartete ich 45 Minuten! Aber die Zeit verging wie im Fluge, da ich einfach so mit dem „fremden“ Bolivianer schwätzen konnte. Das kann man hier wunderbar mit jedem, egal ob Passant, Kioskbesitzerin oder Lehrer. Das ist wirklich schön an Bolivien, die Offenheit, Freundlichkeit und Zeit der Menschen hier.

Markt von Tarabuco
Am nächsten Tag bin ich gleich morgens los, um zum sonntäglichem Markt von Tarabuco 63 km zu fahren. Dieser ist der grösste traditionelle Markt in Bolivien. Die ganze Stadt ist quasi ein Markt, mit viel Palaver (auch in Quetchua) und leider auch mit vielen Touristen. Interessanterweise habe ich hier ein deutsches Ehepaar wiedergefunden, dass ich am vorigem Tag bei einer Kirchenführung kennen gelernt hatte. So hatte ich in Tarabuco stehts angenehme Begleitung, mit der ich mich frei auf Deutsch unterhalten konnte. Das kommt in Bolivien auch nicht alle Paar Tage vor ;-). Für mich hat sich die einerthalbstündige Fahrzeit pro Strecke allerdings nicht gelohnt, da es Märkte in jeder grösseren Stadt gibt und Tarabuco für mich so nichts besonders war.


>>> Bilder von der Hauptstadt gibt es hier. <<< [61 Bilder]

>>> Bilder von Dinopark gibts hier. <<< [13 Bilder]

>>> Bilder von traditionellen Markt von Tarabuco gibts hier. <<< [11 Bilder]