Montag, 27. Mai 2013

Georgetown und die Kaieteur Falls

 
Georgetown


Der Taxifahrer lies uns am morgen in der Stadtmitte von Gergetown heraus. Wir suchten das Touristenbüro auf, welches leider am Samstag geschlossen hatte. Wir dachten, samstags sei das Büro geöffnet. Dafür half uns die nette Dame im Nachbargebäude, der Handelskammer, weiter: Sie tätigte für uns 30 Telefonate, bei der sie eine billige Unterkunft für uns buchte und den Flug am Sonntag zu den Kaieteur Faellen für uns reservieren wollte. Beim Flug zu den Kaiteurwasserfällen hatten wir leider ziemliches Pech, da nur noch zwei Plätze frei waren, wir aber zu dritt reisen.

Zentrum


Die Kaieteur – Falls sind das geheime Highlight der unberuehrten und voellig unbekannten Guyana Laender Südamerikas. Er ist der höchste einstufige Wasserfall der Welt. Es tosten 250m rauschendenWassermengen im Freien Fall in die Tiefe! Absolut abgelegen in Mitten des Regenwaldes und nicht per Boot oder Strasse erreichbar. Die einzigen Möglichkeiten, dorhin zu kommen, sind entweder fliegen, oder eine einwöchige Tour durch den Dschungel mit Macheten vorbei an Indianerdörfern und auf der Suche nach Fährmännern, die einen ans andere Ufer schippern. Dies hätte uns an die 800 bis 1000 € gekostet, da es kaum Touristen gibt, die dieses exotische Naturwunder kennen. Die wenigen Touristen sind auch der Grund dafür, dass es die Tagesflüge nur am Wochende gibt. Und auch nicht in einem Airbus, sondern in einer klapprigen Chessna mit fünf bis maximal zwölf Plätzen.

Schöne Landschaft


Und für dieses Abenteuer gab es sonntags nur noch zwei Plätze! Es wurde dunkel und wir waren schon kurz vorm Stäbchenziehen, da riefen wir mit dem letzten Fünkchen Hoffnung noch einmal an, um nach den Chancen bei Plazierung unserer 3 Namen auf der Warteliste zu fragen. Und tatsächlich! Die Fluggeselschaft verzichtete auf den Co-Pilot und gab den Platz rechts neben dem Piloten noch frei. Durch dieses unglaubliche Glueck hatten wir alle drei noch Platz:-)

Hauptstadt Guyanas


Nun war alles in trockenen Tüchern. Wir konnten entspannt zu unsere Unterkunft laufen. Doch dort fanden wir eine Baracke vor, bei der man sich nicht wohlfühlen konnte. Neben den nicht funktionierenden Toiletten, war auch das Fenster und die Tür defekt. Das Wasser ging nicht, der Ventilator hatte Lagerschaden. Wir waren zu müde, um eine andere Unterkunft zu suchen, daher schliefen wir auch schon bald erschöpft ein. Hauptsache der Flug zu den Kaiteur Fällen, dem ultimativen Naturwunder, hatte geklappt. Der Rest war Nebensache. Staub und Tierchen waren „wurscht“.

Unsere Chessna


Endlich mal ausschlafen. Gegen 10 Uhr verliesen wir unser bescheidenes (heruntergekommenes) Quartier und fuhren zum Flughafen, um die großartigen Kaiteur Wasserfälle zu besuchen. Wie kleine Kinder waren wir schon ganz aufgeregt. Und es sollte unvergesslich werden.

Wie beim Amazonas


Wir flogen eine ganze Stunde über schier unendlich grünem Regenwald. Leider sahen wir auch illegale Goldminen und von Brandrodung abgebrannte Felder. Doch wir ladeten gut und der Ranger erklärte uns beim Fussmarsch einiges über die Flora & Fauna dieses Bereiches. Er führte die Gruppe von zwölf Personen zum ersten Aussichtspunkt und dort sahen wir voller Spannung... Gar nichts. Nur Nebel. Ein bisschen hörten wir das Rauschen der Fälle.

Wassernebel

Dann gingen wir weiter. Es wurde etwas lauter und wir liefen gespannt immer ein wenig schneller, schliesslich wollten wir noch etwas sehen. Dann kamen wir zum nächsten Aussichspunkt.

Fruchtbares Tal

Uns blieb der Atem weg. Ein Naturspektakel ersten Ranges. Unendlich schön gab es ein wunderbares Panorama direkt auf den Wasserfall. Kaum mit Worten zu beschreiben, einfach Wahnsinn!

Kaieteur - über sieben Sekunden freier Fall

Seht selbst in den Bildern nach, aber es war definitiv das eindrucksvollstes Erlebnis in unserer Reise. Vom letzten Aussichtspunkt konnten wir dann das Wasser berühren, das dann zwei Meter später sieben Sekunden in die Tiefe stürzt und dort vielleicht gar nicht ankommt, weil es vorher in eintausend kleinste Tröpfchen zerstäubt. Wir konnten garnicht aufhören, Fotos zu schiessen und die Landschaft zu geniessen.


Gcklich und zufrieden

Nach dem Start von der Urwaldpiste ging es um 16 Uhr zurück. Um 17 Uhr landete unsere Maschine wieder in Georgetown und wir suchten eine neue Unterkunft in Georgetown, die das krasse Gegenteil zu der Nacht zuvor war. Luxeriös mit Klimaanlage, Swimmingpool und Internet schläft es sich am besten:-)



Hotel "Sleep in"


Um 12 Uhr des nächsten Tages flog uns eine kleine einmotorige Maschine aus Georgetown heraus, damit wir an dem Grenzdorf Lethem die Weiterreise über Bonfim nach Boa Vista in Brasilien machen konnten.

Heimweg
>>> Bilder von den Kaieteur Falls gibts hier. <<< [66 Bilder]

>>> Bilder von Georgetown gibts hier. <<<  [16 Bilder]






Freitag, 24. Mai 2013

Die Guyanas – drei Länder, drei Sprachen und verschiedene Welten


Tolle Menschen in den Guyanas


An der Grenze Brasilien zu französisch Guyana lernten wir den Franzosen Dominique kennen, der ebenfalls das Ziel Cayenne hatte. Zusammen setzten wir über den Fluss Oyapoque und waren überrascht wie breit der Fluss war. So verließen wir in einem kleinen Holzboot Brasilien um in ca. zwei Kilometer nach Europa zu gelangen. Französisch Guyana ist „Departement outre mère“ und gehört damit politisch zu Europa. Dominique erzählte uns, dass die große Brücke über den Fluss von den Franzosen gebaut worden ist. Nun fehlen aber auf der brasilianischen Seite noch 30 Meter und die wollen die Brasilianer erst mal nicht weiterbauen, weshalb es drei Jahre nach Fertigstellung seitens der Franzosen noch heute Fährverkehr gibt.


Über den Fluss nach Europa

Überraschenderweise nahm uns Dominique mit seinem Peugot nach Cayenne mit. Somit ersparten wir uns die zeitraubende Suche nach einem Taxi nach Cayenne, das uns auch über hundert Euro gekostet hätte. Das Auto hatte natürlich ein französisches Kennzeichen und wir benötigten als Europäer keinen Einreisesstempel nach frz. Guyana. In Cayenne gingen wir dann zum von uns schon vorreservierten Hotel um dann am nächsten Tag mit dem Bus den Mietwagen in der Stadtmitte abzuholen. Das gelang uns nicht, da „Europcar“ uns eine falsche Abholadresse hinterlegt hatte. Ein sehr freundlicher Mann von einer Autoreparaturwerkstatt telefonierte für uns herum um die Adresse herauszufinden. Dann fuhren wir 5km mit dem Taxi ca. 200m neben unser Hotel, wo der Mietwagen für uns bereitstand. Ganze drei Stunden hatten wir verloren, und am Ende stand das Auto fast neben der Haustür!


Ab durch die Riesenpfütze

Beim Konsulat von Suriname (Niederländisch-Guayana) in Cayenne bekamen wir glücklicherweise ohne Probleme das Touristenvisum innerhalb von drei Minuten. Wir hatten mit grösseren Problemen und mehr Zeit gerechnet, da schon manche Touristen negative Erfahrungen mit langen Wartezeiten im Internet veröffentlichten.
Mit dem Auto waren wir wesentlich mobiler und schneller unterwegs. So deckten wir uns noch mit Wasser und Essen ein, um dann zur Raumfahrtstation nach Kourou zu fahren.

 
Bereit zum Abflug


Dort konnten wir für uns nur einen Platz auf der Warteliste für die drei stündige Führung am nächsten Tag bekommen und leider waren noch acht Leute vor uns auf der Warteliste, um das Gelände mit einem Führer am nächsten Tag zu besichtigen.



Cayenne

Zusammen machten wir noch am späten Nachmittag eine Stadtbesichtigung bis die Sonne unterging. Jemand am Strand erzählte uns, dass im April und Mai mit viel Glück Riesenschildkröten am Strand von Montjoly entdeckt werden könnten, allerdings nur nachts. Gegen 22 Uhr fuhren wir daher mit unserem Renaultflitzer an den Strand um unser Glück zu probieren. Dort stolperten wir bei völliger Dunkelheit durch das Buschwerk, wo wir dann am Sandstrand nach den Riesenschildkröten suchten. Nach 30 Minuten gaben wirs dann auf, es gab einfach nichts zu finden. Nur Daniel lief noch ein paar Schritte weiter und erschruk:

da fehlten uns dir Worte...

Plötzlich tauchte eine Riesenschildkröte bei der Eiablage auf. Es war absolut beeinduckend. Stolze 160 cm lang und ganze 400 kg schwer. Schildkröten, die zwei Stunden für die Eiablage benötigen und so eine Leistung vollbringen. Es war unglaublich, bei diesem einzigartigen Naturschauspiel dabei sein zu dürfen.
Zurück im Hotel gab es dann erstmals die Möglichkeit, via Internet (Skype) Kontakt mit den Liebsten daheim aufzunehmen. Ferner erfreuten sich Daniel und Alex am Swimmingpool, so dass sich die bisherigen Strapazen im wahrsten Sinne in Wasser auflösten.


Alles super im "supermarché"

Am nächsten Morgen, den 17.5.2013 machten wir uns nach einem ausgiebigen Frühstück im Supermarkt erneut auf den Weg zu der Raumfahrtstation in Kourou. Dort werden alle europäischen Raketen ins All geschossen. Grund ist der ideale Standort durch die Nähe zum Äquator – nur 5 Breitangrade davon entfernt benötigt man bis zu 20% weniger Sprit für eine Rakete wie bei anderen Abschussstationen. Wir besichtigten das Raumfahrtmuseum um anschließend bei Nieselregen die Raumfahrtzentrale zu besichtigen. Zu unserem absoluten Glück konnten wir den Platz auf der Warteliste bekommen, da ein angemeldeter Bus mit 30 Personen erst viel zu spät erschien. Somit verzögerte sich unsere Reise durch die Guyanas nicht. Es war weiterhin für uns ein eindrucksvolles Erlebnis, da wir auch in die Kommandozentrale hineindurften und die Abschussrampen besichtigen durften. Im Jahr werden etwa zehn Raketen ins All geschossen.


Kourou - Raketentransportschienen zur Abschussrampe

Von diesem Highlight (Webalbum) fuhren wir dann im späten Nachmittag ab, um bei einer traditionellen Unterkunft zu übernachten. Die Unterkunft wird von den Kalawachi (Ureinwohner) organisiert. Mit dabei war ein Museum, wo wir traditionelle Jagdwaffen wie Pfeil und Bogen, Blasrohre und Speere und ähnliches bewunderten.

 
Wir haben Spass im Urlaub


Dann gingen wir beizeiten in unsere Hängematten, die in einer offenen Hütte mit Schilfdach hingen. Da drumherum alles sumpfig ist, hatte jede Hängematte auch ein Mückennetz. So richtig gemütlich war es leider nicht, aber ein einmaliges Erlebnis. Am Morgen stellte Daniel fest, dass sein Knie voller Mückenstiche war. Er hatte das Mückennetz berührt, sodass er am nächsten Tag jede Menge Mückenstiche auf seinem Knie zählen durfte. Das juckte ordentlich!

 
260 an der Zahl


Am 17.5.2013 um 3.30 Uhr stiegen wir völlig gerädert aus den Hängematten, um den Mietwagen in Kourou abzugeben. Dort warteten wir auf einen Kleinbus, der uns an die Grenze nach Suriname fuhr. Um vier Uhr gings dann los und wir erreichten die Grenze in St. Laurent du Maroni nach vier stündiger Fahrt. Sofort wurden wir einem Boot zugewiesen, um den Suriname Grenzfluss zu passieren. Das einfache Holzboot, mit mehreren Leckagen, brachte uns nach Suriname. Dort verweigerte man uns die Einreise, da wir keinen Ausreisestempel (aus dem europäischen französischem Guyana) hatten. Diskussionen, dass wir als Europäer bei der Ausreise aus Europa keinen Ausreisestempel bekommen können, brachten nichts. Also besorgte uns der Taxifahrer, der uns nach Paramaibo bringen wollte, nach wildem Gestikulieren und einigen mit schimpfwörtern bestickten Telefonaten ein Boot zurück. Dort fuhr das Boot an eine andere Hafenstelle, wo die Immigrationsbehörde uns die Ausreise-Stempel aus französisch Guyana gab. Dann fuhren wir wieder mit dem halb leeren Boot zurück nach Suriname, wo der ungedultige Taxifahrer auf uns wartete um uns nach Paramaibo zu bringen. Der gute Mann wartete so über eine Stunde und versuchte diese Zeit durch Rasen über die Schlaglochpiste wieder herauszuholen.


Schlaglochpiste nach Paramaibo

In Paramaibo fanden wir die beste Unterkunft bisher, mitten in der Stadtmitte mit Pool und Wifi. Der Preis stimmte und das alte Kolonialhaus war sauber & schön. Die Holzhäuser in der Altstadt in Paramaibo im Viktorianischen Stil faszinierten uns (hier gibts Fotos). Seit Juli 2002 steht daher das historische Zentrum auf der Liste des Weltkulturerbes der UNESCO. Wir aßen leckeren Fisch an der Waterkant, aber leider regnete es ein wenig. Schon am nächsten Tag sollte es weiter ins dritte Guyana gehen.



Niederländisch-Guayana nach Britisch-Guyana
Nach einer kurzen Nacht wurden wir um vier Uhr (schon wieder früh!) von einem Taxifahrer abgeholt, der uns wieder über Holperpisten nach Georgetown, die Hauptstadt von britisch Guyana fuhr.


Georgetown
>>> Bilder durch die drei Guyanas gibts hier. <<< [78 Bilder]

>>> Bilder von der Raketenabschussrampe von Kourou gibts hier. <<< [19 Bilder]

>>> Bilder von den schönen Häusern von Paramaibo gibts hier. <<< [11 Bilder]



Mittwoch, 22. Mai 2013

Von Rio nach Oyapoque (Brasilien)


Nun bin ich mit meinem  Vater  Daniel und dessen Freund Stefan unterwegs, weshalb die neuen Berichte ab jetzt in der „wir“-Perspektive geschrieben sind.



Rio de Janeiro
Gestartet sind Stefan und Daniel am 09.05.2013 von Frankfurt nach Porto in Portugal. Nach einer kurzen Nacht im Hotel sind sie dann in einem zehn stündigen Flug nach Rio de Jainero in Brasilien weitergeflogen. Der Flug war sehr erholsam, da das Flugzeug nur zu einem Viertel ausgelastet war. Dadurch war es gut möglich, die fünf Stunden Zeitverschiebung durch erholsamen Schlaf über pro Person eine Sitzreihe zu verkraften.
 
Horizontale Schlafpostion

 In Rio de Janeiro wurden die beiden von Antonio (ein ehemaliger Studienkolleg aus Heidelberger Zeiten von Stefan) und dessen Frau Lara auf das Herzlichste begrüsst. Auch Alex stand am Flughafen bereit. Es war für alle ein tolles Ereignis, nach so vielen Monaten bzw. 16 Jahren des getrennt sein wieder alle wohlbehalten in die Arme schließen zu dürfen.


Blick von der Christusstatue



Mit Antonio ging es dann zu unserer Unterkunft bei Sonja. Die Unterkunft war für uns perfekt, da sie in der Stadt ganz nah zur Copacabana gelegen war. Später stieß zu uns noch Ana dazu, eine Freundin von Lara.
Zu sechst zogen wir dann los um dann bei einem tollen Restaurant, welches am Strand lag, die wunderbare Küche Brasiliens zu geniesen. Unsere Gruppe am Abendtisch wurde noch mit den Familienangehoerigen von Ana verstärkt.







Gemütlicher Abend


Am nächsten Tag gab es viel Programm. Wir haben nach einer erholsamen Nacht die leckere selbstgebackene Linzertorte von Caroline gefrühstückt. Gegen 11.30 Uhr holte uns Antonio mit seinem Auto ab und wir fuhren in dem Verkehrschaos auf die 710 Meter über dem Meer stehende 38 m hohe und 1.145.000 kg schweren  „Cristo Redentor“ , auf  deutsch:  Christus  Erlöser,  der Christusstatue von Rio de Janeiro. Da es Sonntag war, waren leider viele Menschen auf der Anhöhe. Dafür entschädigte ein imposanter Blick auf den Atlantischen Ozean, sowie auf die 12 Millionen Einwohner zählende Stadt Rio. Nach diesem Erlebnis ging es weiter mit dem Auto zur Seilbahnstation zum Zuckerhut. Gemütlich sind wir hoch gefahren und wieder - ein famoser Blick. Dazu hatten wir auch noch recht klares Wetter, so dass wir sehr weit in die Ferne schauen konnten.


Wer findet die Christusstatue?
Der Abend war angebrochen und wir fuhren zu Ana's Haus. Dies liegt wunderbar gelegen in zentraler Lage keine fünf Minuten zu Fuss vom Strand weg mit direkter Anbindung zum  Strand und Urwald. Affengeschrei und Bananen waren zum Greifen nahe. Ein kleines Paradies in dieser hektischen Stadt.

Macacinha - Affe
Mit allen Freunden gingen wir dann in die Altstadt, wo wir in einer sehr stilvollen Atmosphäre den Samba Rhytmen lauschten. Da hielt es keinen mehr als fünf Minuten auf den Stühlen, dann tobte schon der Saal und steppte der Bär und alle tanzten nach der heissen Musik. Gegen 2.30 Uhr fielen wir dann todmüde bei Sonjas Unterkunft ins Bett.

Nachtleben in der Altstadt
Wir trafen uns wieder mit unseren Gastgebern, die uns die eindrucksvolle Gegend rund um Tijuca und Ipanema zeigten. Nach dem Abendessen wurden wir dann von Antonio zum Flughafen gebracht um über Belem nach Macapa zu fliegen. Der Nachtflug um 22:24 Uhr war ganz  nach internationalem Standard. Pünktlich kamen wir um 2:30 Uhr in Belem an, um dann nach einer Wartezeit von einer Stunde nach Macapa weiterzufliegen.

Copacabana
Das Flugzeug wartete aber zwei Stunden am Flughafen Belem. Wir wurden schon nervös, da immer wieder andere Flüge vorgezogen wurden. Gegen fünf Uhr ging es dann endlich los. Nach etwa  einer Stunde Flug setzte der Pilot zur Landung an. Ich hatte einen Fensterplatz und war etwas beunruhigt, da ich draussen  nur dichten Nebel entdecken konnte. Nur 100 m vor der Landebahn riss der Pilot plötzlich den Steuerhebel  hoch um  die Maschine durchzustarten und hochzureissen. Diese Blitzaktion kam völlig überraschend. Per Lautsprecher sagte jemand beruhigende Worte durch, aber wir verstanden kein Wort . Nach einer weiteren Stunde landeten wir endlich und stellten erstaunt fest, dass wir erneut im Abflugshafen von Belem waren.
Unser Flugzeug
Was war geschehen? Anscheinend waren die Wetterbedingungen so schlecht, dass eine Landung zu gefährlich war. Man lies uns im Flughafen zwei gute Stunden mit weiteren 300 Passagiere warten, dann ging es gegen acht Uhr weiter. So verspätete sich unsere Ankunft in Macapa um ingesamt sieben Stunden.Wir waren aber wohlbehalten dort angekommen trotz schlechtem Bauchgefühl vorher.




Macapa
Macapa war für uns eine reine Durchreisestation. Wir fuhren mit dem Taxi zur Busstation, wo uns einige Brasilianer ihre Dienste zur Grenze nach Französisch Guyana anboten. Wir schlugen die Dienste alle aus und erkundigten uns selbst am Schalter, wie der Preis liegt und wann die Busse abfahren. Da diese immer abends waren, hatten wir noch Zeit bei einem Strassenstand Hühnchen mit Reis und Bohnen zu essen und Stefan freute sich auf sein Brasilianisches Bier / Brahma, von dem wir gleich zwei Liter tranken.

Unsere Freundin Karol Andrade
Im Norden war es komplett anders als im Süden Brasiliens. Das Klima hier war tropisch feucht (es regnete immer wieder kurz und heftig)  und unter der Wolkendecke gab es dennoch ca. 28 Grad Celcius. Also war den ganzen Tag schwitzen angesagt. Im Bus kühlte der Fahrer durch die Klimaanlage auf 17 Grad herunter. Bei der hohen Luftfeuchtigkeit von 100% mussten wir sofort alles anziehen um keine Klimaanlagenerkältung zu bekommen. Ich hatte zwei paar Hosen mit Pullis, Jacke und Regenjacke an. Ferner mummten wir uns in die Fleecedecken ein.

Bus mit 17 Grad


Die Strasse führte die ganze Zeit durch den Regenwald. Die ersten 100 km von den 500 km waren aspaltiert. Der Bus musste ständig den Schlaglöchern ausweichen. Permanent traf er doch die Schlaglöcher und es lies furchtbare Schläge im Bus. Ausser für Alex war schlafen so gut wie unmöglich. Am Morgen, den 14.5.2013 kamen wir dann müde und gerädert in Oyapoqe  völlig durchgeschüttelt  an.
Das Städtchen ist nach dem Fluss Oyapoque benannt, der Brasilien von frz. Guyana trennt. Dort konnten wir gemütlich bei einer Bäckerei frühstücken und um acht Uhr früh konnten wir dann unseren Ausreisestempel bei der „Polícia Federal“ bekommen.
 
Oyapoque
>>> Bilder von Rio de Janeiro nach Oyapoque gibt es hier. <<< [35 Bilder]

Sonntag, 19. Mai 2013

Der Salkantaytrek nach Machu Picchu

Von La Paz ging meine Reise weiter über Puno nach Cusco. Dort in der Nähe liegt die Inkastadt Machu Picchu, das kulturelle Südamerika - Highlight schlechthin.
Machu Picchu

Viele Wege führen nach Rom, auch viele nach Cusco. Zu Zeiten der Inka waren alle strategisch wichtige Festungen und Städte mit Pfaden verbunden, insgesamt über 30.000 Kilometer lang war das komplette Streckennetz. So gibt es von Cusco aus den bekannten Inka-Trail, der heute gewartet wird und auf dem aus Nachhaltigkeitsgründen keine Trageesel mehr erlaubt sind. Er führt von der Inkahauptstadt "Qosco" zu der Inkastadt Machu Picchu und ist der meistbegangene Pfad in Südamerika.
Aus Organisations- und Kostengründen wählte ich eine Alternative, den Salkantaytrek zur Inkastadt. Er dauerte vier Tage lang und war kein Zuckerschlecken.

Cusco - Plaza de Armas
Die Bezeichnung Salkantay ist Quechua, eine Sprache der  Andenbevölkerung, bedeuted „unzivilisiert, wild oder auch unbezwingbar“ und wurde das erste mal 1583 dokumentiert. Heute ist der Weg bei den besten 25 Treks im "National Geographic Adventure Travel Magazine" notiert und ein echtes Erlebnis.
Am ersten Tag ging es ab vier uhr mit dem Bus vier Stunden nach Marcoccasa (3400m). Von dort aus wurden die Trageesel mit max. 5kg bepackt. Wer mehr dabei hatte, musste das selber tragen. Mit einem "Handegepäckstück" gings dann nach dem Frühstück um neun Uhr los.

"Unbezwingbar"
Auf idyllischer Landschaft gings flach zwei Stunden zum leckeren Mittagessen, vorbereitet von den bezahlten Köchen. Es gab leckeres gegrilltes Fleisch und "chicha morada" zu trinken, einen leckeren Saft aus dunkelrotem Mais. Nach weiteren vier Stunden kamen wir völlig erschöpft im Übernachtungszeltlager auf 3.700 m Höhe an. Nach dem Abendessen schliefen wir sofort ein.
Früh am morgen um fünf war Wecken mit leckerem heissem Cocatee. Schon um sieben wartete der schwierigste Teil auf uns: Der Salkantay - Pass. "Salkatay" heißt zu Deutsch "wild" und der Berg war auch so. Niemand hat es bis heute geschafft, den Berg zu besteigen, viele sind schon bei dem Versuch gestorben.
Auch der Aufstieg war nicht ohne. Die Höhe macht einen zu Schaffen. Es ist etwas völlig anderes, auf diese Höhe hochzulaufen als nur mit dem Bus ein Foto mit dem Höhenschild zu schießen und wieder in den Bus zu steigen. Es ging bis auf stolze 4600m hoch.


Geschafft :-)



Danach war es etwas einfacher, wieder herab zu gehen. Unser nächstes Lager erreichten wir erst nach ganzen 8,5 h Wanderung an diesem Tag. Es war schon deutlich wärmer und die Mücken standen auf uns. Die Vegetation war mit der Zeit immer artenreicher und mit jedem Höhemeter wurde es etwas feuchter. Am Abend hatten wir unser Lager bei 3400 m bei Challay. Wieder wurde gezeltet, nur diesmal waren wir nicht so müde wie sonst, hatten uns quasi ans Wandern "gewöhnt".
Natur in der "Selva"


Der dritte Tag ging durch annähernd unberührte Natur, ein toller Genuss. Wir konnten dann etwas mehr den tropischen Regenwald mit seinem Flora und Faunareichtum geniessen. Es ging glücklicherweise fast nur bergab. Der letzte Abschnitt wurde planmässig mit dem Bus nach Santa Theresa (nur 1800m und knapp 7000 Einwohner) gefahren. Abends gab es noch die Heissen Quellen von Santa Theresa zum Entspannen mit angenehmen warmen duschen. Das tat wirklich gut!


Am letzten Wandertag war eigentlich vorgesehen, den ganzen Tag zu wandern. Allerdings gab es eine Alternative für den Vormittag: Slipline.
Slipline ist Abenteuer am Drahtseil. Ingesamt gibt es über zehn Kilometer verlegte Drahtseile über die Täler von Santa Theresa. Dabei ist man ähnlich gesichert wie bei einem Kletterpark, nur steht Action im Vordergrund: An einer Rolle "fährt" man über die Tälter, an der "Line". Dabei kann man locker auf 80km/h beschleunigen und das bei einem 360 Grad Panorama. Das habe ich getan, und es war wundervoll:-)
Gluecklich Angekommt


Danach wurden wir mit dem Bus zur Mittagessenstation gefahren und wanderten den restlichen Weg bis zu "Aguas Calientes", also der Stadt von Machu Picchu. Dort hatten wir dann eine wohltuende warme Dusche und Internet. Abends gingen wir mit neuen "Salka"-Freunden aus, es war sehr nett. Ein eigenes Bett im Hotel war herrlich, aber die nacht war kurz. Es ging schon um 3:30 aus den Federn für


Machu Picchu




Bereits um vier Uhr ging die Wanderung los. Es war stockdunkel und wir mussten mit unseren Taschenlampen den Weg leuchten. Vor der Brücke mussten wir den Wachmann wecken, dass er uns das Tor zur Brücke öffnete. Dann gings den müsamen weg nach oben. Mit jedem Schritt wurde es etwas heller und nebliger - das machte einen tollwn mythstischen Eindruck.
Um fünf Uhr waren wir dann endlich angelangt. Insgesamt ging es 400m auf Stufen herauf. Wir waren einer der ersten, die hereinkamen. Dadurch konnten wir schöne Bilder ohne die üblichen Menschenmassen im Hintergrund schiessen. Aber schon bald kamen die ersten Busse und Menschenmassen strömten herein.
Machu Picchu hatte etwas bezauberndes und mysthisches. man spürte richtig den Hauch der Inkazeit. Diese Kultur war eine fantastische und organisierte Hochkurltur, sie schaffte es ein Reich zu halten, dass vergleichbar mit dem römischen Reich war. Und bei Machu Picchu spürt man diese Vergangenheit dadurch, das die Stadt wie unberührt erscheint. Atemberaubend!

PeruRail
Am Abend ging es mit dem Zug "PeruRail" über Ollaytambo wieder zurück nach Cusco. Müde und glücklich fiel ich ins Bett.


Baukunst der Inka

>>> Bilder von Machu Picchu gibts hier. <<< [18 Bilder]

>>> Bilder von Cusco gibts hier. <<< [46 Bilder]

>>> Bilder vom Salkantay-Trek gibts hier. <<< [41 Bilder]