Sonntag, 19. Mai 2013

Der Salkantaytrek nach Machu Picchu

Von La Paz ging meine Reise weiter über Puno nach Cusco. Dort in der Nähe liegt die Inkastadt Machu Picchu, das kulturelle Südamerika - Highlight schlechthin.
Machu Picchu

Viele Wege führen nach Rom, auch viele nach Cusco. Zu Zeiten der Inka waren alle strategisch wichtige Festungen und Städte mit Pfaden verbunden, insgesamt über 30.000 Kilometer lang war das komplette Streckennetz. So gibt es von Cusco aus den bekannten Inka-Trail, der heute gewartet wird und auf dem aus Nachhaltigkeitsgründen keine Trageesel mehr erlaubt sind. Er führt von der Inkahauptstadt "Qosco" zu der Inkastadt Machu Picchu und ist der meistbegangene Pfad in Südamerika.
Aus Organisations- und Kostengründen wählte ich eine Alternative, den Salkantaytrek zur Inkastadt. Er dauerte vier Tage lang und war kein Zuckerschlecken.

Cusco - Plaza de Armas
Die Bezeichnung Salkantay ist Quechua, eine Sprache der  Andenbevölkerung, bedeuted „unzivilisiert, wild oder auch unbezwingbar“ und wurde das erste mal 1583 dokumentiert. Heute ist der Weg bei den besten 25 Treks im "National Geographic Adventure Travel Magazine" notiert und ein echtes Erlebnis.
Am ersten Tag ging es ab vier uhr mit dem Bus vier Stunden nach Marcoccasa (3400m). Von dort aus wurden die Trageesel mit max. 5kg bepackt. Wer mehr dabei hatte, musste das selber tragen. Mit einem "Handegepäckstück" gings dann nach dem Frühstück um neun Uhr los.

"Unbezwingbar"
Auf idyllischer Landschaft gings flach zwei Stunden zum leckeren Mittagessen, vorbereitet von den bezahlten Köchen. Es gab leckeres gegrilltes Fleisch und "chicha morada" zu trinken, einen leckeren Saft aus dunkelrotem Mais. Nach weiteren vier Stunden kamen wir völlig erschöpft im Übernachtungszeltlager auf 3.700 m Höhe an. Nach dem Abendessen schliefen wir sofort ein.
Früh am morgen um fünf war Wecken mit leckerem heissem Cocatee. Schon um sieben wartete der schwierigste Teil auf uns: Der Salkantay - Pass. "Salkatay" heißt zu Deutsch "wild" und der Berg war auch so. Niemand hat es bis heute geschafft, den Berg zu besteigen, viele sind schon bei dem Versuch gestorben.
Auch der Aufstieg war nicht ohne. Die Höhe macht einen zu Schaffen. Es ist etwas völlig anderes, auf diese Höhe hochzulaufen als nur mit dem Bus ein Foto mit dem Höhenschild zu schießen und wieder in den Bus zu steigen. Es ging bis auf stolze 4600m hoch.


Geschafft :-)



Danach war es etwas einfacher, wieder herab zu gehen. Unser nächstes Lager erreichten wir erst nach ganzen 8,5 h Wanderung an diesem Tag. Es war schon deutlich wärmer und die Mücken standen auf uns. Die Vegetation war mit der Zeit immer artenreicher und mit jedem Höhemeter wurde es etwas feuchter. Am Abend hatten wir unser Lager bei 3400 m bei Challay. Wieder wurde gezeltet, nur diesmal waren wir nicht so müde wie sonst, hatten uns quasi ans Wandern "gewöhnt".
Natur in der "Selva"


Der dritte Tag ging durch annähernd unberührte Natur, ein toller Genuss. Wir konnten dann etwas mehr den tropischen Regenwald mit seinem Flora und Faunareichtum geniessen. Es ging glücklicherweise fast nur bergab. Der letzte Abschnitt wurde planmässig mit dem Bus nach Santa Theresa (nur 1800m und knapp 7000 Einwohner) gefahren. Abends gab es noch die Heissen Quellen von Santa Theresa zum Entspannen mit angenehmen warmen duschen. Das tat wirklich gut!


Am letzten Wandertag war eigentlich vorgesehen, den ganzen Tag zu wandern. Allerdings gab es eine Alternative für den Vormittag: Slipline.
Slipline ist Abenteuer am Drahtseil. Ingesamt gibt es über zehn Kilometer verlegte Drahtseile über die Täler von Santa Theresa. Dabei ist man ähnlich gesichert wie bei einem Kletterpark, nur steht Action im Vordergrund: An einer Rolle "fährt" man über die Tälter, an der "Line". Dabei kann man locker auf 80km/h beschleunigen und das bei einem 360 Grad Panorama. Das habe ich getan, und es war wundervoll:-)
Gluecklich Angekommt


Danach wurden wir mit dem Bus zur Mittagessenstation gefahren und wanderten den restlichen Weg bis zu "Aguas Calientes", also der Stadt von Machu Picchu. Dort hatten wir dann eine wohltuende warme Dusche und Internet. Abends gingen wir mit neuen "Salka"-Freunden aus, es war sehr nett. Ein eigenes Bett im Hotel war herrlich, aber die nacht war kurz. Es ging schon um 3:30 aus den Federn für


Machu Picchu




Bereits um vier Uhr ging die Wanderung los. Es war stockdunkel und wir mussten mit unseren Taschenlampen den Weg leuchten. Vor der Brücke mussten wir den Wachmann wecken, dass er uns das Tor zur Brücke öffnete. Dann gings den müsamen weg nach oben. Mit jedem Schritt wurde es etwas heller und nebliger - das machte einen tollwn mythstischen Eindruck.
Um fünf Uhr waren wir dann endlich angelangt. Insgesamt ging es 400m auf Stufen herauf. Wir waren einer der ersten, die hereinkamen. Dadurch konnten wir schöne Bilder ohne die üblichen Menschenmassen im Hintergrund schiessen. Aber schon bald kamen die ersten Busse und Menschenmassen strömten herein.
Machu Picchu hatte etwas bezauberndes und mysthisches. man spürte richtig den Hauch der Inkazeit. Diese Kultur war eine fantastische und organisierte Hochkurltur, sie schaffte es ein Reich zu halten, dass vergleichbar mit dem römischen Reich war. Und bei Machu Picchu spürt man diese Vergangenheit dadurch, das die Stadt wie unberührt erscheint. Atemberaubend!

PeruRail
Am Abend ging es mit dem Zug "PeruRail" über Ollaytambo wieder zurück nach Cusco. Müde und glücklich fiel ich ins Bett.


Baukunst der Inka

>>> Bilder von Machu Picchu gibts hier. <<< [18 Bilder]

>>> Bilder von Cusco gibts hier. <<< [46 Bilder]

>>> Bilder vom Salkantay-Trek gibts hier. <<< [41 Bilder]


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Alexander