Mittwoch, 23. Januar 2013

Unterwegs mit dem Padre – Copacabana & Uyuni



In  wenigen Wochen hatte ich in Lima eine Familie gefunden, in Menschen die mich nicht kannten. Sie haben mich sofort aufgenommen und bestens um mich gekuemmmert. Gerade deshalb fiel mir der Abschied am Flughafen von meiner Cousine und Tante schwer. Doch es musste sein, mein sozialer Dienst in Bolivien wartete auf mich.
La Paz
Der Flug von Lima nach La Paz verlief reibungslos. Im Flugzeug konnte ich schlafen und es war ja nur 2,5h Flugzeit. Als ich in Bolivien ankam, war ich ueberrascht wie klein doch der Flughafen der Hauptstadt war. Der Gebaeudekomplex war nicht groesser als  die TSG-Sporthalle in Bruchsal. Wahrscheinlich gerade deshalb kam ich gut zurecht und fand (nach etwas verhandeln) ein Taxi, dass mich in die Bleibe des Pater Kraemers befoerderte. Dort schlief ich noch etwas (ich war nachts um drei dort angekommen), und staerkte mich am Fruehstueck und begnuegte mich am Internet, bis der Padre dann am Mittag eintraf. Die Begruessung war kurz und herzlich, der Padre ruhte sich etwas aus und am Abend gingen wir sehr lecker Pizzaessen. In den folgenden Tagen gab es fuer den Padre einige Formalitaeten zu erledigen und ich begleitete ihn staendig. Dabei bekam ich auch etwas die Innenstadt von La Paz zu sehen und am Sonntag war dann der Ruhetag – perfekt um zum hoechsten schiffbaren Binnensee der Welt zu Reisen.
Vier Stunden dauerte die Fahrt in einem “Micro” (Minibus) von La Paz nach Copacabana. Die Landstrasse fuehrt durch eine durchaus sehenswerte Landschaft und ist gut asphaltiert. Wie ueberall in Peru und Bolivien gibt es kaum Tunnel und Bruecken, weshalb sich der Weg staendig an den Bergen entlangschlaengelt und einmal sogar direct durch den Titicacasee fuehrt. Der Preis fuer eine Fahrt: Pro Person gerade einmal 4€.
Überfahrt über den Lago Tititaca
Der Titicacasee ist mit 8562qm Flaeche fast 13 mal so gross wie der Bodensee. Der Name stammt aus dem Aymara, der Sprache der Ureinwohner. Dabei steht “titi” fuer Puma und “caca” fuer Fels, somit ist der See der “Pumafels”, so hies die Sonneninsel bei den Aymaa. Um den See herum waechst Mais, Gerste, Kartoffel, Erbsen und Quniua. Im See gibt es zahlreiche Fischarten, die in Deutschland nicht existieren (darunter einige Forellenarten). Der Titicacasee ist Heimat unzaehliger Enten, Ibiser, Reiher und Kormorane. Um den See leben Meerschweinchen, Pumas und die suedamerikanischen Kamele Lama, Aplaka, Vikuña und Guanako. Bei diesem Flora und Faunareichtum ist es kein Wunder, dass der See von den an seinen Ufern lebenden Aymara noch heute vereehrt wird. Nach alten Mythen war der See der Geburtsort der Sonne.
Copacabana (In Grün: Dietmar Krämer)
Copacabana ist heute ein wichtiger Wallfahrtsort direkt am See. Dort schlenderten Padre Kraemer, seine rechte Hand Don Noel mit Frau und ich durch den das 5000Seelen Dorf, das heute vom Tourismus lebt. Der Pater lud uns auf eine kleine Rundfahrt aufm Tretbot ein. Logisch, dass dann der „Aprendis“ (Lehrnende) treten lernen musste. Aber bei Erschoepfung half auch mal der Pater am Steuer aus. Nach einem kleinen Spaziergang durch den Ort und natuerlich zur „Basìlica Virgen de la Candelaria“ (Basilika Maria Lichtmess) gab es „Trucha“ (Forelle) zum Mittagessen. Danach ging es auch wieder zurueck nach La Paz.
Salar de Uyuni
Von La Paz aus wartet am naechsten Morgen schon der Flieger nach Uyuni, dem naechstgelegenden Flughafen zur Andengemeinde in Esmoraca. Dort wartet bereits der Pfarr-Toyota (der Landschaft in der Gegend entsprechend ein Allradantrieb-Jeep). Der Flughafen in Uyuni war von der Groesse vergleichbar mit dem Bruchsaler, nur das um den Ort herum trockene Wueste ist. Von Dort aus ging es zunaechst zur Unterkunft, und dann durch das Oertchen. Schoen ists, aber alles sehr touristisch angelegt.
Am selben Nachmittag gings an den „Salar de Uyuni“, der groessten Salzflaeche der Welt und wird von den Einheimischen „Weisses Meer“ genannt. Vergleichbar ist der Salar mit einer Wueste aus weissem Salz. Bis zum Horizont endlose weisse Weite. Eindrucksvoll, aber leider hatte es in der Nacht zuvor geregnet, weshalb der Salzsee etwas unter Wasser stand. Viel mehr als Weis gibt es auch nicht zu sehen, weshalb wir zuegig wieder zurueckkehrten und uns fuer die Reise zur Gemeinde am naechsten Tag zu entspannen.

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Alexander